Springe zum Inhalt

Rückblick

Jahresrückblick 2024

Das Projekt „Offenes Begegnungshaus“ konnte auch dank der Förderung durch den Landkreis schon das vierte Jahr fortgesetzt werden. Die offenen Freitagnachmittage wurden wie in den vergangenen Jahren von Samar betreut und von Marina und Christine begleitet. Arletta und Sabine kamen im Wechsel dazu, um mit den Kindern zu basteln und zu spielen. Das Angebot wurde besonders rege von Geflüchteten aus Syrien genutzt, aber auch Mütter und Kinder aus Afghanistan, Pakistan, Somalia und Eritrea gehörten zu den regelmäßigen Nutzerinnen und Nutzern.

An den offenen Freitagen gab es über Max Lingk von der Musikschule Esta*bien auch ein Musikprojekt, das von Fritz, einem jugendlichen Musiker, geleitet wurde. Die kleineren Kinder hatten Spaß daran, sich an den Trommeln und am Keyboard auszuprobieren, die älteren waren schwerer zu motivieren.

Von März bis November gab es wieder einmal monatlich die Fahrradwerkstatt und es fand im Begegnungshaus ein Nähkurs statt, den Frau Gaeth leitete.

Das Begegnungshaus wurde das ganze Jahr über von verschiedenen Vereinen, dem Senioren- und dem Frauenkreis und auch zur Lebensmittelausgabe der Tafel rege genutzt.

Der Sprecherkreis trifft sich einmal im Monat, um Pläne zu machen und Kooperationspartner, wie die Leiterin der Grundschule oder den neuen Pfarrer einzuladen.

Ein Schwerpunkt der Initiative bleibt nach wie vor die Nachhilfe für Kinder. Sechs Frauen der Initiative unterstützen einzelne Kinder langfristig beim Lernen, zum Teil bei den Familien zu Hause, zum Teil im Wohnheim oder bei uns im Begegnungshaus. Daraus sind auch zwei intensive neue Patenschaften entstanden.

2024 haben wir eine neue Webseite der Initiative erstellt, die hier unter willkommen-gransee.de zu finden ist.

Im Februar wurde auf Initiative der Staatskanzlei der 2023 nicht zustande gekommene Demokratie-Dialog nachgeholt. Zu Gast bei uns im Begegnungshaus waren:

  • Staatssekretär Benjamin Grimm, SPD
  • Alfred Roos, Leiter der Koordinierungsstelle Tolerantes Brandenburg
  • Markus Klein, Leiter des Brandenburger Instituts für Gemeinwesenberatung
  • Vertreter der Grünen und der Linken
  • sowie weitere Vertreter von Organisationen, die sich mit Integration und Demokratieentwicklung befassen.

Die Runde war groß, die Zeit knapp. Wir haben versucht anzusprechen, wo wir Veränderungsbedarf sehen.

Am 18. April haben wir das 10-jährige Bestehen unserer Initiative „Willkommen in Gransee“ gefeiert. Langjährige Paten, Vertreter der Stadt, des Landkreises, der Schulen und Kitas waren eingeladen und natürlich einige Geflüchtete, die schon seit Jahren in Gransee wohnen.

Wir haben eine Foto-Rückschau auf die Aktivitäten der Initiative in den letzten 10 Jahren präsentiert und neun Geflüchtete haben in kurzen Videos erzählt, wie sie jetzt in Gransee leben und arbeiten. 

In der anschließenden Gesprächsrunde ging es vor allem um die Integration von Kindern in den Schulen und Kitas. Zum Abschluss hat der Regisseur Francesco Piotti seinen Film „Ich bin ich“ gezeigt, den er im letzten Sommer mit Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Ländern hier in Gransee gedreht hat.

Ab Mai gab es jeden Donnerstag am Vormittag die Sprachwerkstatt vom Träger GSM. Dort konnten Frauen teilnehmen, die noch keinen Platz in deinem regulären Sprachkurs oder noch keinen Kitaplatz für ihr Baby hatten.

Am 27. Juli war unser alljährliches Sommerfest. Es war das 10. Sommerfest der Initiative und es kamen mehr als 100 Gäste. Das Wetter hielt durch, und dank der vielen mitgebrachten Kuchen und Salate war das Buffet üppig.  Die Arche aus Schulzendorf unterstützte uns wieder mit einer Hüpfburg und anderen Angeboten für die Kinder.

Freundlich empfangen wurde der ehrenamtliche Bürgermeister der Stadt Gransee, Andreas Hirtzel mit seiner Frau. Einen besonderen Auftritt gab es mit Edith Lux. Sie überreichte der Initiative zwei von ihr gemalte Bilder zum Thema „Frieden auf der Welt“. In ihrer kurzen Rede sprach sie die Sehnsucht nach Frieden an, die wohl alle Gäste des Festes aus vielen Ländern der Welt teilten. Sie bekam viel Beifall.

Yvonne Nägel vom Verein „Gemeinsam“ lud zu volkstümlichen Tänzen ein. Die Grillmeister Jabir und Usman servierten Köstlichkeiten vom Grill. Zum Schluss wurde nach Musik aus arabischen, asiatischen und afrikanischen Ländern getanzt. Es war wieder schön!

Am 3. August wurde im Ruppiner Tor die Ausstellung „…und der Zukunft zugewandt“ vom Kunstverein KuNo eröffnet, in der Bilder von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Migrationsgeschichte gezeigt wurden.

Im August kam der italienische Regisseur Francesco Piotti schon zum 3. Mal zu uns nach Gransee und leitete zwei Wochen lang einen Theater- und einen Filmworkshop. Das war ein Projekt des Kreisjugendringes in Kooperation mit der Willkommensinitiative und der Kirchengemeinde, gefördert vom Landkreis OHV. 13 sechs bis zwölfjährige Kinder aus fünf Nationen studierten eine „Kapitän Nemo“-Version ein, bei der neben Gesang und Tanz der Gedanke der gegenseitigen Unterstützung und des Zusammenhalts wichtig ist.

Zehn ältere Kinder, geflüchtete und deutsche zu gleichen Teilen, lernten im Filmworkshop, wie man einen Dokumentarfilm produziert und drehten den Kurzfilm „Ich mag Gransee“ in dem neben den Kindern Persönlichkeiten aus Gransee zu Worte kommen.

Die öffentliche Aufführung des Theaterstücks und des Films fand am 23. August bei uns im Begegnungshaus statt und war wieder ein schöner Erfolg.

Im September gab es im Begegnungshaus eine sehr bewegende Veranstaltung des Frauenkreises, mit dem die Initiative eng verknüpft ist. Hier erzählten Frauen aus fünf verschiedenen Ländern ihre ganz persönliche Fluchtgeschichte. 

Im November hat Marina Hillebrand mit Kindern zusammen viele Laternen für den Martinsumzug gebastelt. Der Martinstag, am 11. November, begann mit einer Andacht in der Kirche, die die Martinsgeschichte vom Teilen erlebbar machte. Der Laternenumzug durch die ganze Stadt endete im Gemeindehaus, wo im Garten ein großes Lagerfeuer loderte und es ein leckeres Buffett gab.

Im November hat Turad, ein syrischer Jugendlicher, für sein Engagement im Jugendklub den Ehrenamtspreis des Kreisjugendringes erhalten. 

Am 13. Dezember haben Frauen vom Frauenkreis und von der Initiative mit Kindern viele Plätzchen gebacken und schön verziert. An den großen Kaffeetafeln konnten sie dann gleich aufgegessen werden. Obwohl wir in diesem Jahr keine große Weihnachtsfeier mit Bescherung geplant hatten, wurde der Saal voll. Dann kam als Überraschung die Weihnachtsfrau Nele von der Arche Kinderranch mit ihrem riesigen Neufundländer, der einen Wagen mit Geschenken zog. Die Kinder waren begeistert.

Es gibt in Gransee viele Geschichten zu erzählen von freundlichen, hilfsbereiten Menschen und von Geflüchteten, die sich in Gransee wohlfühlen und eine Bereicherung für die Stadt sind.

Das Jahr 2023 war das 10. Jahr des Bestehens der Initiative „Willkommen in Gransee“.

Viele Familien aus Syrien, Iran, Afghanistan, Eritrea, Somalia oder Kenia haben längst Wohnungen in der Stadt, neue Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten, sind ins Wohnheim gezogen. Zu Geflüchteten aus der Ukraine, die in Gransee wohnen, sind bisher keine engeren Kontakte entstanden.

Die ehrenamtlichen Aktiven sind älter und weniger geworden, aber einige jüngere, die neu nach Gransee gezogen sind, unterstützen uns jetzt bei der Fahrradwerkstatt und bei der Nachhilfe für die Kinder.

Es gibt eine ganze Reihe von Patenschaften, die zum Teil schon 2015 übernommen wurden. Aus einigen sind stabile, nahe Beziehungen geworden. Patenschaften sind eine direkte und wirksame Hilfe beim Zurechtfinden im neuen Land. Es ist aber nicht leicht, neue Paten zu finden.

Unser Begegnungshaus „Hospital Global“ wurde wieder viel genutzt. Neben den offenen Nachmittagen, jeden Freitag, gab es viele Veranstaltungen, regelmäßige Nachhilfestunden, auch private Feiern. Drei Frauen waren für das offene Haus an den Freitagen verantwortlich: Samar aus Syrien, Arletta aus Polen und Zinaida aus Georgien. Dieses auch für Neuankommende offene Angebot wird wie in den vergangenen Jahren rege genutzt. Es kommen immer zwischen 15 und 30 Personen, mehr Kinder als Erwachsene. Es werden Kontakte geknüpft und Hilfen organisiert. Jeden Freitag gibt es eine Kaffeetafel, Spiele für die Kinder, die Möglichkeit an der Nähmaschine zu arbeiten und Tischtennis zu spielen. Einmal monatlich findet die Fahrradwerkstatt statt. Die gute Zusammenarbeit mit den Sozialarbeiterinnen im Flüchtlingswohnheim ist hilfreich.

Ein Schwerpunkt ist nach wie vor die Lernunterstützung für Kinder. Einige ehrenamtlich aktive Frauen engagieren sich seit Jahren dabei. Christine A. und Rose B. lernen regelmäßig mit Kindern im Begegnungshaus, Marina H. übt gleich mit drei Kindern direkt im Wohnheim, Christine P. geht jeden Mittwoch in die Grundschule und übt mit Erstklässlern Lesen.

Marina Hillebrand hat 2023 wieder vier besondere Bastelnachmittage angeleitet, um das Haus der Jahreszeit entsprechend zu schmücken. Es wurden Schneesterne und Weihnachtssterne sowie eine Oster- und Sommerdekoration gebastelt.

In den Frühjahrsferien im April fand wieder ein Theaterworkshop mit dem Regisseur Francesco Piotti statt. Am 14. April zeigten 15 Kinder und Jugendliche in einer öffentlichen Aufführung, was sie einstudiert hatten. Sie bekamen viel Applaus.

Am 13. Mai haben wir eine Fahrradtour zur Arche nach Schulzendorf organisiert. Die Jugendlichen, die dabei waren, wollen das im nächsten Jahr wieder machen.

Am 22. Juli fand unser großes Sommerfest statt, mit etwa 150 Gästen. Die Gruppe Esta*bien hat Musik gemacht. Mehrere ukrainische Sängerinnen waren dabei. Die bewährten Grillmeister aus Pakistan und Syrien haben für das leibliche Wohl gesorgt. Die Arche aus Schulzendorf, der Jugendklub und der Frauenkreis haben Spielangebote für die Kinder unterstützt.

In der ersten Augusthälfte haben wir für acht Kinder einen Schwimmkurs im Waldbad Zehdenick organisiert, den alle mit dem Seepferdchen abschließen konnten. Fördermittel des Landes Brandenburg haben es ermöglicht.

In der zweiten Augusthälfte hat Francesco Piotti einen weiteren Workshop angeboten, weil es den Kindern so gut gefallen hatte. Die Jüngeren zeigten eine aktuelle Version der Geschichte von Peter Pan, die Älteren haben einen Film gedreht über ihre Fluchtgeschichte und ihr Leben hier in Deutschland.
👉 Zum Film Bei der Aufführung am 25. August war der Saal wieder voll.

Im November haben wir organisiert, dass drei jugendliche Mädchen am Mädchen-Wochenende Girls United! in der Jugendbildungsstätte in Flecken Zechlin teilnehmen konnten.

Am 15. Dezember wurde im Begegnungshaus zusammen mit etwa 80 Gästen Weihnachten gefeiert. Die Kinder hatten mit einigen Frauen aus der Initiative und dem Frauenkreis Oberhavel Nord Plätzchen gebacken, zwei Musiker der Kreismusikschule haben mit dem ganzen Saal gesungen und der Weihnachtsmann konnte dank der Spenden, die wir von der Arche bekamen, für alle Kinder eine kleine Geschenktüte verteilen.

Herzlichen Dank an alle, die unsere Arbeit unterstützen. Ein besonderer Dank an die Landesintegrationsbeauftragte, Frau Dr. Lemmermeier, die Förderprogramme aufgelegt hat, die uns viele Aktivitäten ermöglicht haben.

Das Projekt „Offenes Begegnungshaus“ konnten wir, nachdem Corona sich einigermaßen beruhigt hatte, und wir dem Haus einen Frühjahrsputz verpasst hatten, im März fortsetzen. Jeden Freitag hat Samar Alshawesh unser Haus von 15 bis 19 Uhr geöffnet. Das Angebot wird gut angenommen, im Durchschnitt kommen 20 bis 30 Leute, mehr Kinder als Erwachsene. An den Freitagen werden neue Bewohner des Flüchtlingswohnheims begrüßt, Hilfen organisiert, Behördenbriefe erklärt, Kaffee getrunken, geschwatzt, gespielt und getobt. Neben Samar sind auch immer einige der ehrenamtlich Aktiven dabei. Wolfgang leitet parallel die Fahrradreparatur an und Marina lädt zur Bastelwerkstatt ein, um das Haus passend zur Jahreszeit immer wieder neu zu dekorieren. Im Oktober und November hat Arletta Zebrowski auch mittwochs das Haus geöffnet, da sich dieses Angebot aber nicht bewährt hat, teilen sich die beiden Frauen jetzt die Arbeit an den Freitagen.

Anfang des Jahres haben wir beim Kreistag eine Petition eingereicht, mit dem Ziel, dass der Landkreis im Flüchtlingswohnheim nach 7 Jahren Internet einrichtet, hatten aber damit keinen Erfolg. Nach einem Angriff von älteren Schülern auf eine Grundschülerin aus Syrien, haben wir uns an die Polizei, die Schule und den Schul- und Kitaausschuss gewandt. Es gibt auch Klagen über zu Ausländern sehr unfreundliche Busfahrer. Denen werden wir nachgehen.

Im April haben wir Geflüchtete aus der Ukraine eingeladen, haben ihnen angeboten, das Haus zu nutzen, auch außerhalb der offenen Freitage. Wir haben gemeinsam Pelmeni zubereitet und an einer langen Tafel gegessen. Bisher sind daraus aber keine engeren Kontakte entstanden. Ebenfalls im April haben wir Frau Austermann von der Kausa-Beratungsstelle eingeladen, die zur Akademie für betriebswirtschaftliche Weiterbildung gehört und jungen MigrantInnen hilft einen Ausbildungsplatz zu finden. Wie schon in den vergangenen Jahren unterstützen Paten-Omas oder Opas einige Familien sehr intensiv.

Ein Schwerpunkt unserer Initiative ist die Lernunterstützung, in erster Linie für Kinder, aber auch für Erwachsene, die sich auf eine Prüfung vorbereiten. 6 Aktive helfen Schülern jede Woche. Außerdem konnten wir 3 Gymnasiasten gewinnen, die bei den Hausaufgaben und beim Lernen helfen. Im Juni begann der Nähkurs mit Frau Gaeth, der noch immer weitergeht.

Pfarrer Wilhelm hat am 8. Juni interessierten muslimischen Kindern und einigen Erwachsenen die Marienkirche gezeigt und sie als für alle offenes Haus beschrieben. Zum Martinsfest im November sind wir dann wieder seiner Einladung gefolgt und haben mit mehreren Kindern und selbstgebastelten Laternen am Umzug durch die Stadt teilgenommen.

Am 30. Juli konnten wir das erste Mal nach Corona wieder ein großes Sommerfest veranstalten mit fast 150 Gästen. Es gab Life-Musik, Hüpfburg, Kinderschminken, eine Bastelstraße, eine Popcornmaschine und einem syrischen und einem pakistanischen Grillmeister. Die Arche aus Schulzendorf, der Jugendklub und der Frauenkreis haben uns unterstützt. Anfang August haben wir eine gut besuchte Infoveranstaltung zum Bildungs- und Teilhabepaket angeboten. Es wurden viele
Formulare ausgefüllt. Ab September hat die Musikerin Corry Sindern im Rahmen des offenen Hauses mehrmals mit Kindern gesungen und musiziert.

Ein Höhepunkt des Jahres war der Theaterworkshop mit dem Regisseur Francesco Piotti in den Herbstferien, initiiert und gefördert vom Kreisjugendring. 15 Kinder haben drei Tage lang geprobt und am 4. Tag vor Publikum in unserem Haus gezeigt, was sie sich erarbeitet hatten. Es war berührend und die Kinder waren sehr stolz. Die Kindermalzeit wurde von Viviane geleitet. Kinder und Eltern konnten an mehreren Samstagen zusammen malen.

2022 gab es nach zweijähriger Coronapause auch wieder eine Große Weihnachtsfeier. Im Vorfeld haben die Kinder viele Plätzchen gebacken, die Mütter haben gekocht und leckere Speisen zubereitet und Marina hat das Basteln von wunderbaren Sternen angeleitet. Der Saal war voll am 16. Dezember. Kinder haben Gedichte gesprochen, eine ukrainische Gruppe hat Lieder aus ihrer Heimat gesungen und der Weihnachtsmann konnte dank der Spenden von der Arche für ca. 70 Kinder Geschenke verteilen. Insgesamt war es ein intensives Jahr, das 9. Jahr der Willkommensinitiative. Wir haben zwei aktive Mitstreiter hinzugewonnen und leider einen verloren. Michael Baumann, der seit 2014 dabei war, ist Ende November verstorben. Bedanken möchten wir uns für die Unterstützung durch die Arche in Schulzendorf, das Amt Gransee, den Frauenkreis Oberhavel Nord und die Sozialarbeiterinnen des Flüchtlingswohnheims.

Das zweite Jahr der Pandemie liegt hinter uns, wieder konnten unsere großen Feste, Zuckerfest, Sommerfest und Weihnachtsfeier nicht in der gewohnten Form stattfinden. Im ersten Halbjahr musste unser Begegnungshaus weitestgehend geschlossen bleiben. Nur diejenigen, die einzelnen Kindern und Erwachsenen Unterstützung beim Lernen angeboten haben, waren weiter im Haus.

Zwischen den Paten und anderen Aktiven gab es auf privater Ebene natürlich weiterhin viele Kontakte und Unterstützungsangebote. Rose Berger hat unter schwierigen Corona-Bedingungen von März bis April den 2020 von Christiane Beer begonnenen Sprachkurs für Frauen mit Kinderbetreuung
fortgesetzt.

Bis zum Sommer fanden Absprachen in der Initiative vor allem per Mail statt. Es gab mehrere online-Vernetzungstreffen der Flüchtlingsinitiativen in Oberhavel, einmal auch mit Vertretern der Kreisverwaltung. Ab Juni fanden die monatlichen Treffen des Sprecherkreises wieder vor Ort im Hospital Global statt.

Bei mehreren Einsätzen wurde der Garten wieder in Ordnung gebracht. Die Initiative beteiligte sich am Projekt des Strittmatter-Gymnasiums „Heute Nachbarn-morgen Freunde“, indem 3 Geflüchtete den Schülern ihre Geschichten von Flucht und Ankommen in Deutschland erzählt haben.

Das offene Haus

Die große Neuerung in diesem Jahr war, dass wir ab Juli an zwei Tagen der Woche das Begegnungshaus öffnen konnten. Die vom Land zur Verfügung gestellten und über den Landkreis und die Kommune bewilligten Mittel aus der kleinen Integrationspauschale haben es möglich gemacht.

Mittwochs hat Marina Hillebrand für 4 Stunden das Haus geöffnet, freitags Samar Alshawesh. Mittwochs gab es neben den Gesprächen an der Kaffeetafel verschiedenste Kreativangebote: Malen, Basteln, Handarbeiten, Kochen, Backen.

Parallel hat Wolfgang Horstmann die Fahrradwerkstatt angeleitet. Freitags wurden oft Geflüchtete, die neu in Gransee angekommen sind, begrüßt. Es wurden Kontakte geknüpft und Hilfen organisiert. Es konnte auch an der Nähmaschine gearbeitet werden. Die Kinder haben nach Herzenslust gespielt und herumgetobt oder mit Ulla gemalt. Nach 17 Uhr kamen oft die Männer, um Tischtennis zu spielen. Einige Ideen sind auch nicht gut aufgegangen, z.B. der Vormittagssport für Frauen oder das gemeinsame Stricken.

Grillfest

Am 31. Juli haben wir ein Minisommerfest gefeiert mit Spiel und Spaß draußen, viel selbstgebackenem Kuchen, Kebab und Hühnchen vom. Alle haben es genossen, sich wieder einmal zu treffen. Im Oktober wurde uns als Initiative durch Frau Dr. Lemmermeier, der Integrationsbeauftragten des Landes Brandenburg, das Band für Mut und Verständigung überreicht. Wir haben uns über die Wertschätzung unserer Arbeit in den letzten 8 Jahren gefreut.

Am 11. November haben wir uns mit selbst gebastelten Laternen am Martinsumzug der evangelischen Kirchengemeinde beteiligt. Es war eine schöne Gelegenheit für eine gemeinsame Aktivität von Alt- und Neugranseern.

Nachhilfe

Das ganze Jahr über haben Aktive der Initiative und Schüler des Gymnasiums Kindern, die es in der Coronazeit besonders schwer hatten, Nachhilfe gegeben. Zur Abstimmung gab es Gespräche mit Lehrerinnen und der neuen Schulleiterin der Grundschule. Zusammenarbeit mit der Arche-Kinderranch Die Arche-Kinderranch in Schulzendorf bietet von Dienstag bis Donnerstag ein offenes Nachmittagsprogramm an, das wir mit Gruppen von 8 bis 9 Kindern schon dreimal genutzt haben. Die Kinder finden es toll dort mit all den Tieren und Spielgeräten, so dass wir diese Ausflüge im nächsten Jahr fortsetzen wollen.

Am 18 Dezember haben wir zusammen mit Jugendlichen der Arche Weihnachtsgeschenke an alle Flüchtlingskinder in Gransee verteilt. Durch Spenden, die die Arche bekommt, war das möglich. Bedanken möchten wir uns für die gute Zusammenarbeit mit Vertreterinnen des Amtes Gransee mit dem Frauenkreis Oberhavel Nord und den Sozialarbeiterinnen des Flüchtlingswohnheims.

Die Corona-Pandemie hat die möglichen Aktivitäten der Initiative in diesem Jahr stark eingeschränkt. Insbesondere unsere großen Feste, wie Zuckerfest, Sommerfest und Weihnachtsfeier konnten nicht stattfinden. Trotzdem haben sich eine ganze Reihe Aktiver weiterhin bemüht, die Migranten in Gransee auf vielfältige Art und Weise zu unterstützen.

Die Begleitung zu Ärzten, zu Ämtern und Beratungsstellen, die Besuche in Krankenhäusern und die persönlichen Kontakte zu Hause in den Wohnungen fanden wie in den vergangenen Jahren statt. In der Zeit der Schulschließungen im Frühjahr haben einige Mitglieder der Initiative regelmäßig und intensiv mit einzelnen Kindern gelernt. Diese individuelle Lernhilfe hat sich das ganze Jahr hindurch fortgesetzt. Es fanden mehrere Gespräche in den Schulen statt, Fahrräder wurden repariert und verteilt, auch wenn die reguläre Fahrradwerkstatt nicht stattfand. Die Gruppe der Koordinatoren oder Sprecher der Initiative traf sich nicht im vorher üblichen Rhythmus, aber doch fünfmal in diesem Jahr.

Im Januar und Februar wurde unser Begegnungshaus „Hospital Global“ noch intensiv genutzt. Am 17. Januar gab es einen großen Afrika-Abend. Frauen aus Kenia, aus Eritrea, aus Somalia und Nigeria haben Gerichte aus ihrer Heimat gekocht. Am 28. Februar haben dann Familien aus Afghanistan eingeladen, auch da gab es ein großes Essen und ca. 80 Besucher. Auch die wöchentlichen Treffen des Sprachcafés, der Handarbeitsgruppe und der Tischtennisspieler fanden bis März statt. Das monatliche Spielcafé für Frauen und Kinder gab es am 14.03. das letzte Mal.

Im Februar hat ein kochbegeisterter Pakistaner unsere Kochschule fortgesetzt und gezeigt, wie in Pakistan ein traditionelles Biryani zubereitet wird. Eine Aktivistin der Initiative hat das Osterbasteln angeleitet. Nachdem im Sommer die Corona-Zahlen herunter gegangen sind, haben wir begonnen, neue Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft in unser Begegnungshaus einzuladen, vor allem Frauen mit Kindern. Diese Treffen fanden zwischen August und Anfang Oktober drei Mal statt. Danach begann der zweite Lockdown. Zwei Betreuerinnen aus dem Wohnheim haben die Frauen begleitet. Etwa 11 Frauen und 15 Kinder waren jeweils dabei. Diese Treffen fanden nur im Hof und im Garten statt, die Kinder hatten mit Planschbecken und Buddelkasten viel Spaß.

Anfang Oktober gab es noch zwei Veranstaltungen unserer Kochschule. Eine junge Georgierin hat die Zubereitung eines georgischen Rindertopfes angeleitet und unser „Chefkoch“ hat gezeigt, wie er ein Lammcurry mit Naan-Brot macht. Beide Gerichte waren sehr schmackhaft und konnten von den jeweils 10 Teilnehmern gemeinsam verspeist werden. Klaus Pölitz hat als Hausverantwortlicher mit Hilfe einiger Geflüchteter dafür gesorgt, dass der Rasen gemäht wird und das Haus in Ordnung gehalten wird. Geflüchtete haben auch öfter kleine private Feste im Haus gefeiert.

Während des Coronaschlafes des Hauses haben die Musikschullehrer dort Unterricht gegeben und der Verein „Gemeinsam“ ein Trommeltreffen veranstaltet, die Zehdenicker Tafel hat weiter Lebensmittel ausgegeben. Über das Netzwerk „Gesunde Kinder“ haben wir zwei neue Paten gewonnen. Im November hat ein Sprachkurs begonnen für 6 Frauen, die wegen ihrer kleinen Kinder noch keinen Platz in einem regulären Kurs haben. Eine junge Iranerin betreut die Babys während des Unterrichts.

Zum 06. Dezember haben wir die „Arche“ in Schulzendorf bei ihrer Nikolaus-Aktion unterstützt, so dass viele der Granseer Migrantenkinder eine süße Aufmerksamkeit erhalten konnte.