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Jahresrückblick 2024

Das Projekt „Offenes Begegnungshaus“ konnte auch dank der Förderung durch den Landkreis schon das vierte Jahr fortgesetzt werden. Die offenen Freitagnachmittage wurden wie in den vergangenen Jahren von Samar betreut und von Marina und Christine begleitet. Arletta und Sabine kamen im Wechsel dazu, um mit den Kindern zu basteln und zu spielen. Das Angebot wurde besonders rege von Geflüchteten aus Syrien genutzt, aber auch Mütter und Kinder aus Afghanistan, Pakistan, Somalia und Eritrea gehörten zu den regelmäßigen Nutzerinnen und Nutzern.

An den offenen Freitagen gab es über Max Lingk von der Musikschule Esta*bien auch ein Musikprojekt, das von Fritz, einem jugendlichen Musiker, geleitet wurde. Die kleineren Kinder hatten Spaß daran, sich an den Trommeln und am Keyboard auszuprobieren, die älteren waren schwerer zu motivieren.

Von März bis November gab es wieder einmal monatlich die Fahrradwerkstatt und es fand im Begegnungshaus ein Nähkurs statt, den Frau Gaeth leitete.

Das Begegnungshaus wurde das ganze Jahr über von verschiedenen Vereinen, dem Senioren- und dem Frauenkreis und auch zur Lebensmittelausgabe der Tafel rege genutzt.

Der Sprecherkreis trifft sich einmal im Monat, um Pläne zu machen und Kooperationspartner, wie die Leiterin der Grundschule oder den neuen Pfarrer einzuladen.

Ein Schwerpunkt der Initiative bleibt nach wie vor die Nachhilfe für Kinder. Sechs Frauen der Initiative unterstützen einzelne Kinder langfristig beim Lernen, zum Teil bei den Familien zu Hause, zum Teil im Wohnheim oder bei uns im Begegnungshaus. Daraus sind auch zwei intensive neue Patenschaften entstanden.

2024 haben wir eine neue Webseite der Initiative erstellt, die hier unter willkommen-gransee.de zu finden ist.

Im Februar wurde auf Initiative der Staatskanzlei der 2023 nicht zustande gekommene Demokratie-Dialog nachgeholt. Zu Gast bei uns im Begegnungshaus waren:

  • Staatssekretär Benjamin Grimm, SPD
  • Alfred Roos, Leiter der Koordinierungsstelle Tolerantes Brandenburg
  • Markus Klein, Leiter des Brandenburger Instituts für Gemeinwesenberatung
  • Vertreter der Grünen und der Linken
  • sowie weitere Vertreter von Organisationen, die sich mit Integration und Demokratieentwicklung befassen.

Die Runde war groß, die Zeit knapp. Wir haben versucht anzusprechen, wo wir Veränderungsbedarf sehen.

Am 18. April haben wir das 10-jährige Bestehen unserer Initiative „Willkommen in Gransee“ gefeiert. Langjährige Paten, Vertreter der Stadt, des Landkreises, der Schulen und Kitas waren eingeladen und natürlich einige Geflüchtete, die schon seit Jahren in Gransee wohnen.

Wir haben eine Foto-Rückschau auf die Aktivitäten der Initiative in den letzten 10 Jahren präsentiert und neun Geflüchtete haben in kurzen Videos erzählt, wie sie jetzt in Gransee leben und arbeiten. 

In der anschließenden Gesprächsrunde ging es vor allem um die Integration von Kindern in den Schulen und Kitas. Zum Abschluss hat der Regisseur Francesco Piotti seinen Film „Ich bin ich“ gezeigt, den er im letzten Sommer mit Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Ländern hier in Gransee gedreht hat.

Ab Mai gab es jeden Donnerstag am Vormittag die Sprachwerkstatt vom Träger GSM. Dort konnten Frauen teilnehmen, die noch keinen Platz in deinem regulären Sprachkurs oder noch keinen Kitaplatz für ihr Baby hatten.

Am 27. Juli war unser alljährliches Sommerfest. Es war das 10. Sommerfest der Initiative und es kamen mehr als 100 Gäste. Das Wetter hielt durch, und dank der vielen mitgebrachten Kuchen und Salate war das Buffet üppig.  Die Arche aus Schulzendorf unterstützte uns wieder mit einer Hüpfburg und anderen Angeboten für die Kinder.

Freundlich empfangen wurde der ehrenamtliche Bürgermeister der Stadt Gransee, Andreas Hirtzel mit seiner Frau. Einen besonderen Auftritt gab es mit Edith Lux. Sie überreichte der Initiative zwei von ihr gemalte Bilder zum Thema „Frieden auf der Welt“. In ihrer kurzen Rede sprach sie die Sehnsucht nach Frieden an, die wohl alle Gäste des Festes aus vielen Ländern der Welt teilten. Sie bekam viel Beifall.

Yvonne Nägel vom Verein „Gemeinsam“ lud zu volkstümlichen Tänzen ein. Die Grillmeister Jabir und Usman servierten Köstlichkeiten vom Grill. Zum Schluss wurde nach Musik aus arabischen, asiatischen und afrikanischen Ländern getanzt. Es war wieder schön!

Am 3. August wurde im Ruppiner Tor die Ausstellung „…und der Zukunft zugewandt“ vom Kunstverein KuNo eröffnet, in der Bilder von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Migrationsgeschichte gezeigt wurden.

Im August kam der italienische Regisseur Francesco Piotti schon zum 3. Mal zu uns nach Gransee und leitete zwei Wochen lang einen Theater- und einen Filmworkshop. Das war ein Projekt des Kreisjugendringes in Kooperation mit der Willkommensinitiative und der Kirchengemeinde, gefördert vom Landkreis OHV. 13 sechs bis zwölfjährige Kinder aus fünf Nationen studierten eine „Kapitän Nemo“-Version ein, bei der neben Gesang und Tanz der Gedanke der gegenseitigen Unterstützung und des Zusammenhalts wichtig ist.

Zehn ältere Kinder, geflüchtete und deutsche zu gleichen Teilen, lernten im Filmworkshop, wie man einen Dokumentarfilm produziert und drehten den Kurzfilm „Ich mag Gransee“ in dem neben den Kindern Persönlichkeiten aus Gransee zu Worte kommen.

Die öffentliche Aufführung des Theaterstücks und des Films fand am 23. August bei uns im Begegnungshaus statt und war wieder ein schöner Erfolg.

Im September gab es im Begegnungshaus eine sehr bewegende Veranstaltung des Frauenkreises, mit dem die Initiative eng verknüpft ist. Hier erzählten Frauen aus fünf verschiedenen Ländern ihre ganz persönliche Fluchtgeschichte. 

Im November hat Marina Hillebrand mit Kindern zusammen viele Laternen für den Martinsumzug gebastelt. Der Martinstag, am 11. November, begann mit einer Andacht in der Kirche, die die Martinsgeschichte vom Teilen erlebbar machte. Der Laternenumzug durch die ganze Stadt endete im Gemeindehaus, wo im Garten ein großes Lagerfeuer loderte und es ein leckeres Buffett gab.

Im November hat Turad, ein syrischer Jugendlicher, für sein Engagement im Jugendklub den Ehrenamtspreis des Kreisjugendringes erhalten. 

Am 13. Dezember haben Frauen vom Frauenkreis und von der Initiative mit Kindern viele Plätzchen gebacken und schön verziert. An den großen Kaffeetafeln konnten sie dann gleich aufgegessen werden. Obwohl wir in diesem Jahr keine große Weihnachtsfeier mit Bescherung geplant hatten, wurde der Saal voll. Dann kam als Überraschung die Weihnachtsfrau Nele von der Arche Kinderranch mit ihrem riesigen Neufundländer, der einen Wagen mit Geschenken zog. Die Kinder waren begeistert.

Es gibt in Gransee viele Geschichten zu erzählen von freundlichen, hilfsbereiten Menschen und von Geflüchteten, die sich in Gransee wohlfühlen und eine Bereicherung für die Stadt sind.

Stimmungsvoller Martinstag in Gransee

An einem unserer offenen Freitage haben Kinder und Erwachsene fleißig gemalt und Marina Hillebrand hat aus dem bunten Papier Laternen gebastelt. Mit einer kleinen Lichterkette darin versehen, sind sie richtig schön geworden. Am Martinstag, dem 11. November, trafen sich Kinder und Erwachsene am Begegnungshaus, um anschließend gemeinsam mit den Laternen zur Kirche zu gehen. Dort fand eine Andacht statt, die die Martinsgeschichte vom Teilen erlebbar machte.

Alle Kinder waren besonders gespannt auf den Laternenumzug durch die ganze Stadt. Inzwischen war es dunkel und die Laternen leuchteten. Der Umzug endete im Gemeindehaus.

Dort konnten sich alle am Buffett stärken und das große Feuer im Garten bewundern. Allen Kindern und auch den begleitenden Müttern hat es sehr gut gefallen. Für das nächste Jahr haben wir uns vorgenommen, die Laternen gemeinsam mit der Kirchengemeinde zu basteln.